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kastrationspflicht
Ich will helfen

Ziele und Vorteile

In die eidgenössische Tierschutzgesetzgebung ist eine Kastrationspflicht für Freigänger-Katzen aufzunehmen.

Damit sollen die folgenden Ziele erreicht werden:

  1. Nachhaltige Regulierung der Katzenpopulation ohne Tötungen
  2. Präventive Verhinderung künftigen Katzenleids
  3. Erhöhung der Chancen auf eine Adoption für Tiere aus Tierheimen
  4. Mentalitätsänderung – Katzen werden heute teilweise als „Wegwerftiere“ wahrgenommen, deren Leben nichts Wert ist und die schnell ersetzt werden können

Die Beschränkung der Kastrationspflicht auf „Freigänger“ zielt auf Katzen ab, welche unkontrolliert Sozial- und Sexualkontakte zu anderen Katzen haben können. Halter, welche ihre Katzen nicht kastrieren lassen wollen, können sich dieser Pflicht mit geeigneten Massnahmen entbinden: durch eine strikte Wohnungshaltung oder eine Haltung in einem eingezäunten, ausbruchsicheren Gehege.

Die Kastration von Katzen weist u.a. folgende Vorteile auf:

Medizinische Vorteile für die Katze

  • Verbreitung von Krankheiten wird massiv eingedämmt: Viele Katzenkrankheiten wie z.B. FIV (Feline Immunodeficiency Virus, auch Katzenaids genannt), FeLV (Feline Leukemia Virus, auch Leukose genannt) oder FPV (felines Parvovirus oder Katzenseuche) werden vor allem durch den Deckakt und durch Bissverletzungen übertragen. Vor allem weibliche Tiere, die vom Kater während des Aktes am Genick fixiert werden, können dadurch Infektionen davontragen. Durch die Kastration fallen der Deckakt und damit auch Bissverletzungen beim Deckakt weg. Und da die kastrierten Katzen nachweislich ausgeglichener und weniger aggressiv sind, werden generell weniger Beissereien provoziert, womit sich die Gefahr einer Ansteckung weiter massiv verringert.
  • Weniger Krankheiten: Kaum ein Risiko hormoneller Erkrankungen wie Zysten, Gesäugetumore oder Gebärmutterentzündung bzw. -vereiterungen bei der weiblichen Katze sowie Prostatakrebs beim Kater.
  • Unfallrisiko sinkt: Kastrierte Katzen sind ortstreuer. Sie haben verkleinerte Reviere und müssen auf der Suche nach einen Partner keine Strassen mehr überqueren.

Vorteile für Tierhalter

  • Die Katzen werden nicht mehr gegen den Willen des Halters Junge kriegen.
  • Keine Symptome von Rolligkeit, keine übelriechenden Markierungen, geringeres Bedürfnis zu streunen, weniger Aggressionen.
  • Oft auch eine stärkere Menschbezogenheit.

Vorteile für den Artenschutz / Naturschutz

  • Artenschützer verlangen, den Hauskatzen den Freigang zu verwehren, weil sie die Katzen für den Rückgang von gewissen Vogel- und Amphibienarten verantwortlich machen. Unabhängig von der Frage, ob tatsächlich (nur) die Katze für diesen Rückgang verantwortlich ist, könnte mit der Reduzierung der Zahl der Katzen diese Gefahr bereits aus mathematischer Sicht merklich verringert werden.
  • Eine Durchmischung des Genpools von Hauskatzen mit der geschützten Wildkatze wäre nicht mehr möglich.

Vorteile für die Umsetzung und für Tierheime

  • Aufgefundene Katzen, die nicht gechipt und registriert sind, können schneller kastriert werden, ohne dass vorgängig die Einwilligung des Halters eingeholt werden muss. Dies zieht insbesondere für Tierheime eine starke Erleichterung nach sich, weil eine Separierung der bei ihnen abgegebenen nicht kastrierten Tieren bis zum Ablauf der zweimonatigen Eigentumserwerbsfrist zum Teil grosse Schwierigkeiten verursacht.